Okt

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Kirchlauters großer Coup

Von ganz unten nach ganz vorne in einem Jahr

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von Andreas Stöckinger

Es klingt beinahe wie ein Fußball-Märchen, die Story des VfR Kirchlauter. In der Vorrunde im vergangenen Jahr ging gar nichts, mit sieben Punkten stand der Klub ganz unten, kurz vor der B-Klasse. Heute, ein Jahr später, führt Kirchlauter die Tabelle in der A-Klasse nach elf Spieltagen an. Das hätte nicht einmal der 2. Vorsitzende Christoph Gockler zu träumen gewagt, wie er im Gespräch mit anpfiff.info sagt.

Ein weiteres Kuriosum: Mit Florian Muckelbauer hat die Mannschaft einen gelernten Torhüter, der zuletzt in der Bayernliga in Großbardorf im Kasten stand. Heute schießt er beim VfR die Tore im Sturm, mit neun Treffern belegt er hinter Steffen Hämmerlein (zwölf Tore) und Stefan März (zehn) Platz drei der vereinseigenen Torschützenliste.

Als der Wecker klingelte

Führte den VfR auf Rang eins: Volker Ebert.

volker

An den letzten Winter und die sportlich schlechte Situation erinnert sich der 2. Vorsitzende Christoph Gockler heute gerne. „Das war für uns, als würde der Wecker klingeln. Alle hatten uns abgeschrieben. Wir haben versucht, die Mannschaft wach zu rütteln So geht es nicht weiter, sagten wir“, schaut er zurück. In dieser Situation kam mit Markus Geier ein Torhüter zurück zum VfR, dazu schaffte es der damalige Trainer Hermann Kaiser, die Spieler bei der Ehre zu packen und tatsächlich noch die Wende herbei zu führen.
Auf einmal stieg die Trainingsbeteiligung, die Erfolge stellten sich wieder ein, die Mannschaft kämpfte sich noch bis auf den zehnten Rang vor. „Wir wussten, es ist ein Prozess, der dauern kann, wir hatten viele junge Spieler, die Mannschaft musste sich erst finden. In der Rückrunde klappte es schon teilweise“, sagt Christoph Gockler.
Im Sommer kam mit dem 38jährigen Volker Ebert ein neuer Mann als Trainer, der zuvor im Spielkreis Coburg beim SV Heubach tätig war. „Volker macht das super mit der Mannschaft“, ist der Sportleiter angetan. Nicht nur der in Unterpreppach wohnhafte Trainer wurde als Neuer begrüßt.

And foul

Einer der drei treffsicheren Muckelbauers im Team: Andreas (li.), der hier vom Unterthereser Marcus Werner gefoult wird,…

Trefffsicheres Muckelbauer-Trio

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…außerdem gibt es beim VfR noch Sebastian (li.) und Florian.

Neu kamen außerdem Daniel Ebert (SV Heubach) und Bernd Höppner (TB Uphusen/Niedersachsen) sowie der oben genannte Florian Muckelbauer (24), der dem Bayernligisten TSV Großbardorf den Rücken kehrte, weil er als Torwart ständig Probleme mit der Schulter hatte. Da wollte er lieber bei seinem Heimatverein auf dem Feld mitmischen, zusammen mit seinem beiden Cousins Andreas (27), einst ja ebenso höherklassig als Torwart aktiv, und dem dritten im Bunde, Sebastian (28). Mit 14 der insgesamt 47 VfR-Treffer hat das Trio bislang keine schlechte Ausbeute.
Dass es in dieser Runde gleich so gut läuft, hätte Christoph Gockler nicht erwartet. „Unsere Entwicklung hat doch erst angefangen“, erzählt der 2. Vorsitzende. „Wir wollen die jungen Spieler in aller Ruhe weiterentwickeln. Es ist auch für uns überraschend, dass wir Erster sind. Wir wissen, dass wir einen guten Kader haben, aber Ziel war ein Platz unter den ersten Fünf.“ Davon will Christoph Gockler nicht abrücken. Schließlich gab es in dieser Runde bereits zwei Dämpfer, beim 0:1 in Limbach und beim 2:3 daheim gegen Unterschleichach. „Das war kurios, beide Spiele waren am gleichen Wochenende und beide Male haben wir kurz vor Schluss noch ein Gegentor bekommen“, schaut Christoph Gockler zurück.
Letzte Woche beim 3:2 gegen Oberschwappach musste sich der VfR mächtig strecken, dass seine 3:0-Führung am Ende noch zum Sieg reichte. „Ein absolutes Topspiel gegen einen starken Gegner. Wir hatten auch noch Kirchweih“, sagt der Funktionär.

Vier richtungsweisende Spiele

Ob der VfR ganz vorne in der Tabelle bleiben wird, da mag er sich noch nicht festlegen. Zunächst stehen mit den Spielen in Stettfeld und gegen Steinbach zwei große Prüfsteine bevor. „Wir warten mal die nächsten vier Spiele ab, dann wird man sehen, wohin es geht. Ich zähle in unserer Gruppe acht bis neun Mannschaften zum Favoritenkreis. Da kann jeder jeden schlagen“, bleibt Christoph Gockler vorsichtig. Seine Vorhersage für das Spiel in Stettfeld? „Wir wollen dort nicht mit leeren Händen nach Hause fahren.“

Vom Versicherungsbüro der ERGO Thomas Krines wurde der VfR mit neuen Trikots ausgerüstet, wofür sich natürlich Verein und Spieler herzlich bedanken. Unser Bild zeigt hinten

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von links: Spielleiter Oskar Zettelmeier, Spielleiter  Rüdiger Goger, Spielleiter Erich Geier, Andreas Muckelbauer, Stefan März, Steffen Hämmerlein, Florian Muckelbauer, Trainer Volker Ebert, Sebastian Muckelbauer. Vorne von links: Daniel Selig, Thorsten Ammon, Tobias Lang, Jessica Schmidt (ERGO-Versicherungsagentur Thomas Krines), Markus Geier, Bernd Höppner, Stefan Hock, Marcel Hofmann.Es fehlen: Simon Stretz, Manuel Göpfert, Jonas Stöhr, Hock Peter, Steffen Zettelmeier, Mario Lang, Mario Urban, Daniel Ebert.

Quelle: www.anpfiff.info